Einfach als gedacht - Energiesparen in Arztpraxen

Energiesparen in Arztpraxen – einfacher als gedacht

Energie einzusparen, reduziert die Ausgaben in Arztpraxen deutlich. Zudem kommen die Sparmaßnahmen der Umwelt und dem Klima zugute. Mit dem richtigen Vorgehen können sie insgesamt bis zu 80 Prozent ihres Praxisstromverbrauchs senken. Mehr als die Hälfte der Energiekosten in freien Arzt- und Zahnarztpraxen werden durch Stromkosten verursacht. Die 2022 exorbitant gestiegenen Strom- und Gaspreise zwingen Mediziner:innen und Therapeuten:innen zum Energiesparen in Arztpraxen. Wir halten im folgenden Artikel Tipps und Anregungen bereit, wie sie in Ihrer Praxis effektiv Energie einsparen können. 

Woraus resultiert der Anstieg der Energiekosten in jüngster Zeit?
Warum zahlt sich gerade für niedergelassene Ärzte:innen Energiesparen aus?
Wie können Ärzte:innen und Therapeuten:innen Energie sparen?
Welche Maßnahmen umfasst das Energiesparen in Arztpraxen?
Wer hilft bei der Beurteilung des Energiesparens in Arztpraxen?
Wichtiges im Überblick

Energiesparen in Arztpraxen

Woraus resultiert der Anstieg der Energiekosten in jüngster Zeit?

Die Energiepreise haben sich im Vergleich zum Vorjahr inflationär entwickelt. Die Erzeugerpreise stiegen steil an, Erdgas verteuerte sich im Juli 2022 gegenüber dem gleichen Vorjahresmonat um 163,8 Prozent, Strom um 125,4 Prozent. Im August ging diese Entwicklung weiter: Heizöl stieg um 111,5 Prozent, Erdgas um 83,8 Prozent sowie Strom um 16,6 Prozent. Da die Energiepreise in Deutschland durch Steuern und Abgaben ohnehin bereits hoch waren, führte eine unsichere Lage an den Energiemärkten zu weiteren Preiserhöhungen.

Während der Corona-Pandemie waren Lieferketten unterbrochen, standen Unternehmen still und wurde weniger konsumiert. Dieser Stau löste sich 2022 allmählich auf, sodass es weltweit zu einem höheren Energiebedarf kam. Dieser traf auf ein knapper werdendes Angebot, die Situation verschärfte sich durch den von Russland entfachten Krieg in der Ukraine. Energieinfrastruktur wurde zerstört und die westliche Welt verhängte Sanktionen gegen Russland. Diese Schritte führten zu einer stark eingeschränkten Bereitstellung von Gas und Öl und trieben die Preise in die Höhe. In Deutschland wirkt sich das verringerte Angebot besonders gravierend aus, da die deutsche Produktion stark von russischen Rohstoffen abhängt. Schnell und problemlos kann das russische Gas nicht substituiert werden. Daher ist auch in den Folgemonaten nicht mit einer wesentlichen Entspannung bei den Energiepreisen zu rechnen.

Warum zahlt sich Energiesparen gerade für niedergelassene Ärzte:innen aus?

Niedergelassene Ärzte:innen handeln als Unternehmer:in selbstständig und auf eigene Rechnung. Höhere Energiepreise verringern ihren Ertrag, den Gewinn ihrer Praxis. Durch die außerordentlich gestiegenen Energiepreise können schon im nächsten Jahr die Nachzahlungen der Nebenkostenabrechnungen so hoch sein, dass sie Praxisinhaber:innen finanziell überfordern. Möglicherweise fällt dann der Lohn des:der Arztes:Ärztin kleiner als im Vorjahr aus oder es können aufgenommene Kredite mangels Liquidität nicht fristgerecht zurückgeführt werden. Um das zu verhindern, sind die Kosten stets im Blick zu behalten und der Energieverbrauch ist zu überwachen. Energiesparen in Arztpraxen wird zur Pflicht.

Wie können Ärzte:innen und Therapeuten:innen Energie einsparen?

In Praxen bestehen vielfältige Möglichkeiten, um die Energiekosten zu senken. Das reicht von alltäglichen Maßnahmen im Kleinen, die zusammen eine große Wirksamkeit entfalten, bis zur Überlegung, die Heizung oder medizinische Geräte durch energiesparende Anlagen zu ersetzen. Bei einer Investition in die Praxis muss stets die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund stehen, ab welcher Nutzungsdauer sich die eingesparten Energiekosten im Verhältnis zu den Anschaffungskosten der Anlage rentieren. So können Ärzte:innen beispielsweise die Anschaffung einer Wärmepumpe in Erwägung ziehen. Eine Wärmepumpe entnimmt der Umgebung, also der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser, Wärme und macht diese durch einen inneren Kreislauf nutzbar, bevor sie in das Wärmeverteil- und Speichersystem der Praxis eingeleitet wird. Die Wärmepumpe kann eine alte Gasheizung ersetzen und spart so 30 Prozent der Energie, bei alten Ölheizungen sogar noch mehr. Die Anschaffungskosten betragen je nach Wärmequelle ca. 15.000 bis 30.000 Euro. Ärzte:innen, für die sich diese Ausgabe nicht rechnet, können verschiedene Heizmodelle auch mieten. Der Energiedienstleister übernimmt Bereitstellung, Installation und Wartung. Der:die Praxisinhaber:in zahlt eine feste monatliche Pauschale sowie den Energieverbrauch.

Ineffiziente Geräte, Instrumente, Leuchten oder Heizungen auszutauschen und zu erneuern, bringt signifikante Einsparungen bei den Energiekosten. Praxiseigentümer können außerdem auf umweltbewusstere Energien wie Photovoltaik umsteigen oder Außenwände dämmen lassen. Der größte Anteil der gewerblichen Praxen befindet sich jedoch in gemieteten Räumen, für die Mieter:innen bei Heizung, Warmwasser oder energetischen Gebäudesanierungen auf die Zusammenarbeit mit ihren Vermieter:innen angewiesen sind. Praxismietern:innen stehen unterschiedliche Energiesparmöglichkeiten zur Verfügung.

Geräte und Instrumente austauschen
Geräte und Instrumente austauschen

Welche Maßnahmen umfasst das Energiesparen in Arztpraxen?

Viele kleine Energiesparmaßnahmen bringen unter dem Strich einen großen Nutzen. Zunächst einmal lohnt es sich, alle Mitarbeitenden für das Energiesparen in den Arztpraxen zu sensibilisieren, damit sie von sich aus darauf achten, sparsam mit Energie umzugehen. So können zum Beispiel Verantwortliche aus dem Praxispersonal abends darauf achten, dass alle Geräte und Lampen ausgeschaltet sowie Fenster geschlossen sind. Klima- und Lüftungsanlagen verbrauchen sehr viel Strom. Sie regelmäßig zu warten und die Filter zu reinigen, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Lassen sie diese Anlagen durch Fachpersonal optimieren und senken sie dadurch Ihre Energiekosten erheblich.

Weitere Möglichkeiten zum Energiesparen in Arztpraxen sind:

  • Kauf eines Strommessgeräts, um herauszufinden, welches die Stromfresser in der Praxis sind
  • PC und elektrische Geräte herunterfahren, statt auf Stand-by setzen
  • nur Kühlschränke und Server über Nacht am Netz lassen
  • medizinische Geräte nur vollständig beladen in Betrieb nehmen
  • herkömmliche Beleuchtung gegen LED-Lampen austauschen
  • Bewegungsmelder oder Tageslichtsensoren mit Dimmfunktion in Räumen einbauen, die wenig genutzt werden
  • Zeitschaltung in Zirkulationsleitungen für Warmwasser anbringen lassen
  • Raumtemperatur mittels Thermostaten nach Arbeitsschluss absenken
  • Einbau von Kontaktschaltern, die bei geöffnetem Fenster die Heizleistung drosseln
  • in regelmäßigen Abständen kurz und kräftig lüften und nicht Fenster ständig ankippen
  • Austausch älterer Geräte mit niedriger Energieeffizienz, neue Geräte sind weniger energieintensiv.

Zusätzliche Tipps zur Senkung der Energiekosten:

  1. Energiesparpotenziale sind ebenso durch regelmäßiges Vergleichen und Wechseln des Strom- bzw. Gasanbieters zu erschließen. Ein Tarifvergleich kann sich auszahlen, die Wechselformalitäten sind bei der Nutzung von Internetportalen geringfügig. Zum Vergleichen benötigen sie nur den aktuellen Jahresverbrauch Ihrer Praxis.
  2. Um nächstes Jahr nicht von explodierenden Nebenkosten überrascht zu werden, sollten ihre Vorauszahlungen auf die Betriebskosten erhöht werden. Das funktioniert, indem sie den monatlich von Ihnen kalkulierten Betrag auf ein ständig verfügbares Konto, beispielsweise ein Tagesgeld, einzahlen. So federn sie die Belastung durch die hohe Nebenkostenabrechnung ab.
  3. Einzelpraxen und Praxisgemeinschaften können sich mit anderen gewerblichen Verbrauchern wie Apotheken, Therapeuten oder Laboren und sogar branchenfremden Unternehmen zu einer Energie-Einkaufsgemeinschaft zusammenschließen. Sie schneiden damit günstiger ab als mit einem individuellen Tarif. Stromanbieter berechnen Abnehmern mit größerer Nachfragemenge niedrigere Preise als einzelnen Endverbrauchern.

Wer hilft bei der Beurteilung des Energiesparens in Arztpraxen?

Für große gemeinschaftliche Praxen, Kliniken und größere Apotheken lohnt sich die entgeltliche Einbeziehung von einem:r Energiefachberater:in, der:die gezielt nach Schwachstellen und Einsparungspotenzialen sucht. Bei kleinen Praxen und Apotheken sowie Einzelpraxen hilft eine kompetente Ärzteberatung hinsichtlich des Energiesparens in Arztpraxen weiter. Wir haben die Übersicht, was einzelne Fachgruppen üblicherweise im Durchschnitt an Energie verbrauchen und welche Kosten in Praxen im Allgemeinen zu hoch ausfallen. Unsere erfahrene Ärzteberatung kennt sich mit dem Zahlenwerk einer Arztpraxis aus. Im kaufmännischen Bereich können Sie auf unsere kompetente und neutrale Beratung vertrauen. Wir haben uns seit mehr als 35 Jahren auf betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA’s), Jahresabschlüsse sowie Bilanzen spezialisiert, überzeugen sie sich davon auf unserer Webseite: Betriebswirtschaftliche Beratung

Wir machen transparent, wo sie im Vergleich zu Ihrer Fachgruppe stehen, wie aie Probleme in Ihrer Kostenrechnung frühzeitig erkennen und welche Reserven bei ihnen zu erschließen sind. Nehmen sie Kontakt mit uns auf, um ihre wirtschaftliche Bilanz zu verbessern. Vereinbaren sie einen Beratungstermin mit unseren Experten, sie erreichen uns unter: Ansprechpartner:innen.

Wichtiges im Überblick zum Energiesparen in Arztpraxen

Gedanken ans Energiesparen in Arztpraxen sind keineswegs neu, schon früher verminderten die Energiekosten die Umsätze einer Praxis um wenigstens 1 oder 2 Prozent. In den kommenden Jahren drohen jedoch durch die aufgrund der aktuellen Krisen enorm gestiegenen Preise für Erdgas und Heizöl wesentlich größere Einbußen beim Praxisgewinn. Das unterstreicht, dass Ärzte:innen Energie in Größenordnungen einsparen müssen, um nicht mehr als nötig zu bezahlen oder gar in Liquiditätsschwierigkeiten zu geraten. Eigentümer:innen einer Praxis investieren in umweltschonende Heizungen oder Dämmungen, die sich durch langfristige Einsparungen rechnen. Information und Aktivierung des Praxispersonals führen intern zu erhöhter Aufmerksamkeit für Energiesparmaßnahmen. 

Praxismieter:innen konzentrieren sich auf den Austausch von Beleuchtung, medizinischen Geräten und Ausstattung. Neue Gerätschaften verfügen in der Regel über eine höhere Energieeffizienzklasse als alte Geräte. Einen Schwerpunkt der Energieoptimierung bilden beispielsweise Klima- und Lüftungsanlagen, die durch regelmäßige Anpassung, Wartung und Reinigung bis zu 30 Prozent Einsparpotenzial aufweisen. Der Energieverbrauch einer Arztpraxis hängt von deren örtlichen und individuellen Bedingungen sowie der Zugehörigkeit des:r Mediziners:in zu einer bestimmten Fachgruppe ab. Welchen Anteil die Energiekosten an den Gesamtkosten der Fachgruppen haben, weiß unsere Ärzteberatung aus der Analyse unzähliger BWA’s. Eine Beratung lohnt sich für sie, weil sie die volle Kostenkontrolle behalten, weniger Nebenkosten bezahlen und gleichzeitig unser Klima schützen.

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